Im letzten Blogpost und Podcast habe ich euch über Tiere in Neuengland informiert. Unter anderem auch über Raccoons bzw. Waschbären und dazu auch gesagt, diese gibt es auch in Deutschland. Ich selbst habe nie einen Waschbären in Deutschland gesehen und das ging mir nicht mehr aus dem Kopf. So habe ich dann noch etwas nachgeforscht und eine interessante Geschichte über die Waschbären in Deutschland gefunden.
Bei meiner Suche bin ich sowohl auf Gerüchte über Nazi-Waschbären die von Göring nach Deutschland gebracht wurden gestoßen, als auch auf skurrile Tipps was man tun kann um Waschbären im Garten und Haus zu vermeiden.
Hier die Fakten über Waschbären in Deutschland:
Was sind Waschbären?
Der Waschbär (Procyon lotor) ist ein mittelgroßes Säugetier und nachtaktiver Allesfresser. Seine natürlichen Feinde sind der Wolf, Luchs und Kojote. Inzwischen gehören zu seinen Feinden auch Hunde und Autos. Früher wurde der Waschbär auch Schupp genannt und in den USA kennt man ihn als Raccoon. Besonders auffallend ist sein Gesicht, das eine spitze Nase hat aber mit der schwarzen Fellfärbung ausschaut als hätte er eine Bankräubermaske auf.
Waschbären sind in Deutschland Neozoen, also nicht heimische Tierarten. Davon gibt es einige, manche kommen von selber, manche werden von Tierbesitzern ausgesetzt. Viele Arten scheinen aber von Fellzüchtern eingeführt worden zu sein und sind dann entweder entkommen oder ausgesetzt worden.
Wie kamen die Waschbären nach Deutschland ?
Racoons also Waschbären sind aus Nordamerika und wurden in den 1920ger Jahren zur Pelzzucht nach Deutschland eingeführt.
Erinnert ihr euch an Winnetou an den Trapper mit seiner Pelzmütze? Das war scheinbar ein Waschbär und diese Mützen waren wohl sehr begehrt. Vermutlich konnte man natürlich mehr als Mützen damit machen.
1934 wurden zwei Waschbärenpaare von einem Forstmeister am nordhessischen Edersee ausgesetzt. Hierher kommt das Gerücht von Göring und den Nazi-Waschbären, da dies mit der Genehmigung von Hermann Görings Jagdbehörde geschah. Göring war damals Reichsjägermeister, ob er selbst das grüne Licht gab oder nur die Behörde weiß ich nicht.
1945 entwischten Tiere aus einer Pelz Farm nördlich von Berlin. Angeblich nach einem Bombenangriff.
Da die Waschbären in Deutschland perfekte Bedingungen hatten verbreiteten sie sich drastisch. Die Bären haben hier kaum Feinde und das Wetter ist gut.
Inzwischen soll es in Deutschland ca. 1 Millionen Waschbären geben, wobei Kassel als die Waschbärenhauptstadt gilt. Von Deutschland breiten sich die Waschbären auch in andere europäische Länder aus.
Wie bekommt man Racoons los?
Die Waschbären in Europa entwickeln sich immer mehr zu einem Problem. Sie schauen zwar goldig aus, können aber Zecken, Flöhe und Krankheiten wie den West-Nil-Virus und angeblich auch Corona übertragen. Sie können auch Schäden an Dächern anrichten, da sie einfach Dachziegel verschieben um ins Haus zu kommen und es sich am Dachboden gemütlich zu machen. Das kann dann zu kostspieligen Wasserschäden führen. Ansonsten sind sie einfach lästig, da sie in Gartenbeeten wühlen, Mülltonnen nach Essen durchsuchen, Lärm machen usw.
Es ist schwer so eine Übernahme durch die Bärenbanditen einzudämmen, da sie Duftmarken für ihre Freunde hinterlassen und Weibchen ihre Fruchtbarkeit erhöhen, wenn sie sich bedroht fühlen.
Raccoons mögen nicht gerne gestört werden, daher wird empfohlen am Dachboden und Garten laute Musik zu spielen und Rundgänge zu machen. Lavendel und Mottenkugeln sollen auch etwas helfen. Ich habe gelesen ein Sud aus Chilischoten, Knoblauch und Cayennepfeffer zu versprühen soll helfen. Ein Bewegungsmelder mit Licht im Garten oder das versprühen von Wasser ist eine Möglichkeit, also alles was es den Plagegeistern etwas ungemütlicher macht.
Angeblich mögen sie auch keine Gurken und einige verzweifelte Gärner kaufen auch Urin von Feinden der Raccoons (Wolf, Kojote und Luchs) von Jagd Geschäften um sie mit diesem Geruch zu vertreiben.
Man sollte auch darauf achten, dass man es den Waschbären nicht zu einfach macht auf das Dach zu klettern um in den Dachboden zu gelangen. Die Tiere klettern an Bäumen oder der Regenrinne hoch.
Quellen für diesen Artikel unter anderem: ARD Alpha, Jagdverband und Spiegel.
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