Ja, wir kennen Schnee aus Deutschland, aber obwohl ich aus Bayern komme, haben mich die Blizzards hier gelehrt vorbereitet zu sein. Vor allem Neu England ist berühmt berüchtigt, für seine Schneestürme und Blizzards.
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Warum kommt es in den USA bei einem Blizzard zu so katastrophalen Verhältnissen?
Ganz ehrlich, das hatte ich, bevor ich es selbst erlebt hatte, auch nicht verstanden. Ich komme aus der Oberpfalz in Bayern und kenne Schnee sehr gut. Ich kann mich an Schneetage erinnern, wo ich knietief im Schnee eingesunken bin. Einen Schulfreien Tag wegen Schnee gab es bei uns allerdings nie.
Der Unterschied ist einfach gesagt, dass hier in den USA alles extremer ist, dass gilt auch für das Wetter. Es schneit einfach mehr in kürzerer Zeit. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Häuser in den USA weiter auseinander sind und so mehr Straßen zu räumen sind. Einen wirklich großen Nachteil hat Amerika aber auch durch die überirdischen Stromkabel. Gibt es schweren Schnee, kommt es immer wieder vor, dass Bäume oder Äste auf Stromkabel fallen und so die Stromleitung unterbrochen wird.
Wohnst du also in einer Gegend in den USA, wo Schneestürme oder Blizzards vorkommen, bereite dich besser rechtzeitig darauf vor. Der Strom kann für längere Zeit ausfallen (2011 fiel der Strom in Teilen Neu Englands für eine Woche aus), Straßen können unpassierbar sein. Geschäfte, Schulen und mehr können geschlossen sein. Es kann sogar ein State of Emergency oder ein Travel Ban ausgerufen werden.
Was ist ein Blizzard?
Der nationale Wetterdienst der USA definiert einen Blizzard, als starken Sturm mit beträchtlichem Schneefall oder Schneewehen und Wind über 35 Meilen/56 km pro Stunde und Sichtbarkeit von weniger als 1/4 Meile/ 400 m für mindestens 3 Stunden.
Der Unterschied zwischen einem Blizzard und einem Schneesturm ist die Stärke des Windes, nicht die Menge an Schnee. Dennoch verursachen die meisten Blizzards auch nachher durch sehr hohen Schnee viel Chaos.
Vorbereitung vor dem Winter
Wenn du nicht in Kalifornien oder einem anderen Sonnenstaat wohnst, ist es schlau schon einiges vor dem Wintereinbruch zu tun:
- Habe Vorräte! Das A+O für alle Katastrophen und so auch für Blizzards und Schneestürme ist es Vorräte zu haben. Du findest im ersten Teil von Katastrophen in den USA eine Checkliste und einige zusätzliche Tipps.
- Aktiviere government alarms auf deinem Handy! Bei dem iPhone findest du dies unter Settings -> Notifications
- Bereite dein Auto auf den Winter vor! Du bist dies sicherlich von Deutschland gewohnt. Ich betone es hier allerdings noch einmal extra, da eine Autopanne bei einem Blizzard lebensbedrohend sein kann. Wie man sein Auto winterfest macht, kann man hier bei ADAC gut nachlesen. Zusätzlich solltest du aber noch einen kleinen Sack Sand, Streichhölzer in einen wasserfesten Behälter, ein Stück Stoff (am besten rot) um es im Notfall an die Antenne zu binden, Erste-Hilfe-Kasten, Taschenlampe, Handy Charger, Decken und warme Kleidung im Auto haben. Es empfiehlt sich auch, immer genügend Benzin im Auto zu haben.
- Mache dein Haus winterfest! Informiere dich auch, wie du deine Rohre vor Einfrieren schützen kannst.
- Überprüfe, ob du eine Schneeschaufel oder Schneefräse und Salz/Katzenstreu parat hast.
Ein großes Problem bei Blizzards und Schneestürmen ist die Gefahr, dass die Elektrizität ausfällt. Es kann auch durchaus wie 2011 in New England über eine Woche dauern, bis dies wieder funktioniert. Das kann unter anderem bedeuten, die Heizung geht nicht und die Wasserversorgung bricht vielleicht ab, und auch wenn du Wasservorräte zum Trinken hast, kann dies sehr unangenehm werden, denn dies bedeutet auch keine Klospülung. Daher empfehle ich, wer in einer Gegend wohnt, in der Blizzards und Schneestürme oft vorkommen, sollte sich wer kann einen Generator besorgen. Achte aber dabei auch auf Sicherheit, die Generatoren sind nicht für eine Nutzung im Innenraum gedacht, wegen der Gefahr einer Vergiftung mit Carbon Monoxide.
Es versteht sich von selbst, dass man vor dem Winter genug Heizmaterial zu Hause hat. Wenn dir während eines Blizzards das Heizöl ausgeht, kommt nicht gleich am nächsten Tag der Lieferant, mal abgesehen davon das man durch vorzeitiges Kaufen auch Geld sparen kann.
Kenne die Warnstufen!
Winter Weather ADVISORY | Winterliche Wetterbedingungen mit vermutlich schlechten Straßenverhältnissen und einigen Unannehmlichkeiten. Aber wenn du vorsichtig bist, nicht lebensbedrohlich. |
Winter Storm OUTLOOK | Wintersturm möglich in den nächsten 2 bis 5 Tagen. Bleibe mit lokalem Radio/TV-Sendern auf dem laufenden! |
Winter Storm WATCH | Wintersturm möglich in den nächsten 36 bis 48 Stunden. Bereite dich vor und sei informiert! |
Winter Storm WARNING | Lebensbedrohliche Winterbedingungen haben begonnen oder kommen in den nächsten 24 Stunden. |
Blizzard WARNING | Starke Winde von 35 Miles pro Stunde oder mehr und Schnee und schlechte Sicht sind zu erwarten. |
Kurz vor einem Blizzard
- Informiere dich mit NOAA oder lokalem Radio oder TV!
- Informiere dich, wo du bei einer Evakuierung unterkommen könntest. Wenn es längere Stromausfäelle gibt, werden auch Notunterkünfte geöffnet. Es ist gut schon vorher zu wissen, wo diese sind.
- Checke deine Vorräte, vor allem Medikamente und Emergency Kit!
- Bereite Taschenlampen vor
- Wenn du eine Wasserversorgung hast, die Strom benötigt, fülle die Badewanne und andere Behälter mit Wasser!
- Fülle den Gefrierschrank mit Plastikwasserflaschen und auch den Kühlschrank mit gefrorenen Plasitkwasserflaschen. Beachte dabei das sich Wasser beim Gefrieren ausdehnt. Für den Fall eines Stromausfalles. Schalte den Kühl- und Gefrierschrank auf die höchste Stufe.
- Klingt banal, aber bringe den Müll raus. Glaube mir, du willst nicht durch einen Schneesturm zum Müllkontainer laufen.
- Handys und Laptop laden!
- Wäsche waschen und abspülen, wir wissen ja nicht ob und wie lange der Strom ausfällt.
- Hast du Tiere an einem anderen Ort, gehe sicher, dass sie für einige Tage Futter und Wasser haben.
- Tiere sollten vor einem Blizzard nicht draußen sein.
- Informiere Verwandte in Deutschland, dass du vorbereitet bist, aber die Kommunikation abbrechen kann. Sie werden in den Nachrichten von dem Blizzard hören und sich Sorgen machen.
Während eines Blizzards
- Wenn irgendmöglich bleibe zu Hause!
- Beobachte die Wasserrohre, da diese ohne Heizung einfrieren können.
- Wenn dich der Blizzard im Auto erwischt, lasse den Motor nicht zu lange laufen. Da der Schnee den Auspuff verstopfen und zu Erstickung führen kann. Hänge ein Stoffstück am besten rot an die Antenne und platziere ein Warndreieck. Bleibe im Auto und warte auf Hilfe, außer Hilfe ist in Sichtweite.
- Behalte den Überblick, wie viel Heizmaterial du hast. Ein Wintersturm oder Blizzard kann deine Gegend für mehrere Tage lahmlegen. Es kann sein, dass du dein Heizmaterial rationieren musst.
- Checke an älteren Nachbarn, ob diese Hilfe benötigen.
- Überanstrenge dich nicht beim Schneeräumen, hier gibt es oft Herzinfarkte und bei einem Blizzard kann es länger dauern, bis Hilfe eintrifft.
Mehr Informationen vom Roten Kreuz
Mein Abschlusswort
Dies war nun der letzte Teil von Katastrophen in den USA. Ich möchte betonen, dass ich diese Reihe nicht gestartet habe, um unter meinen Lesern Angst und Schrecken zu verbreiten. Es ist sehr menschlich, sich mit solchen Themen nicht beschäftigen zu wollen. Es langt inzwischen nicht mehr in eine gute Gegend zu ziehen, um vor einem Shooting sicher zu sein. Ein Tornado kann das Nachbarhaus unbeschadet lassen, aber dein Haus vernichten. Dies lässt uns machtlos fühlen und kein Mensch fühlt sich gerne machtlos, daher vermeiden viele überhaupt an so etwas zu denken.
Aber dennoch gibt es einiges, was man tun kann, um sich vorzubereiten und so gut wie möglich zu schützen. Wer weiß, vielleicht rettet es einem meiner Leser das Leben, weil er sich in einer Notsituation an einen der Tipps, den er hier gelesen hat, erinnert. Aber auch wenn meine Leser nur dazu animiert werden sich Vorräte anzulegen und dann vor einem Hurrikan nicht noch schnell zum Einkaufen hetzen müssen und stattdessen etwas entspannter dem Hurrikan ins Auge blicken können, war es wert diese Artikel zu schreiben.