Vom Umweltschutz in den USA hatte ich, als ich 2012 in die USA ausgewandert bin, nicht viel erwartet. Bei dem ersten Besuch meiner Tochter, hat sie den Nagel auch auf den Kopf getroffen, als sie nach einer Woche meinte “Ich habe hier in den USA mehr Müll in einer Woche verursacht als zuhause in Deutschland in einem Monat.” Aber dennoch gibt es auch in den USA Bemühungen zum Umweltschutz.
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Umweltschutz im Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Vorab möchte ich bemerken, dass ich hier über den Umweltschutz in den USA, aus meiner Sicht und Erfahrungen als Hausfrau schreibe. Wie das in großen Firmen läuft und wie die Gesetzeslage dazu ist, weiß ich nicht. Man sieht aber immer mehr Windräder und Solaranlagen.
Viele Amerikaner glauben nicht an den Klimawandel. Es gibt in den USA sogar Menschen (ich muss mich da zusammenreißen kein anders Wort zu nutzen), die gegen den Klimaschutz demonstrieren, in dem sie ihre Trucks extra ABSICHTLICH umweltschädlich machen und schwarzen Rauch ausstoßen. Glücklicherweise sind nicht alle Amerikaner so dämlich! Es gibt auch Amerikaner, die sich sehr für den Umweltschutz in den USA einsetzen.
Mülltrennung und Recycling in den USA
Recycling wird überall anders gehandhabt. Ich lebe in Connecticut, bei uns gibt es einen Restmüll und eine Recyclingtonne. In die Recyclingtonne kommen Glas, Papier, Dosen und Plastikbehälter.
Seit China 2018 den amerikanischen Müll nicht mehr zum recyclen annimmt, werden die Stimmen der Recyclinggegner immer lauter. Es wird behauptet Recycling wäre umweltschädlich (naja klar, wenn man es erst nach China schifft) und nicht ökonomisch. Auch ein Problem ist hier die aufwendige Trennung des Recyclingmaterials, weil viel in den Recyclingtonnen landet, was da nicht hineingehört. Ich hoffe Amerika bekommt dies in den Griff, ich denke viele Amerikaner würden gerne recyceln und sind bereit etwas für die Umwelt zu tun.
Pfand auf Flaschen und Dosen
Nur wenige Staaten in den USA (ca. 10) haben ein Pfandgesetz. Hier wird das leider von Staat zu Staat unterschiedlich geregelt. Meist 5 oder 10 Cent pro Dose oder Flasche. Dadurch gibt es tatsächlich Menschen die LKW-Ladungen, voller Leergut, von einem Staat, der kein oder wenig Pfand hat, in einen anderen Staat fahren, was natürlich illegal ist. In den Staaten, die Pfand auf Flaschen und Dosen haben, findest du in den Supermärkten die Leergutautomaten, wie in Deutschland. Ob es in dem Staat, in dem du lebst, eine sogenannte Bottle Bill gibt, kannst du hier überprüfen!
Wenn du dein Leergut nicht selber am Automaten einlösen willst, gibt es einige Möglichkeiten für dich:
Bei einem Redemption Center kannst du deine Pfandflaschen und -dosen im Bulk abgeben und bekommst schneller dein Geld.
Spende deine Flaschen und Dosen! Es gibt immer wieder Sammelaktionen von den Scouts, Fußballclubs usw., auch einige Tierheime nehmen als Spende deine Pfandflaschen und -dosen. Als wir noch einen Laden hatten, kam immer ein Obdachloser vorbei, dem haben wir Säcke mit Dosen gegeben und er war überglücklich. Später, als er verstorben war, hatte sich dann herausgestellt, dass er richtig viel Geld auf der Bank angesammelt hatte.
Sperrmüll
Ich weiß nicht, wie das in anderen Staaten und Gemeinden, geregelt wird. Bei uns stellt man an die Straße, was man nicht mehr braucht, und in kürzester Zeit verschwindet es auf magische Weise. Irgendjemand wird es brauchen und freut sich. Offiziell wird bei uns der Sperrmüll jede Woche mit dem regulären Müll geholt.
Wegwerfteller und -Becher ein schwarzes Schaf zum Umweltschutz in den USA
Irgendwie kommt es mir so vor, als ob viele Amerikaner immer einen Becher in der Hand haben müssen. Getränke und die dazugehörigen Coffeshops sind ein sichtbares Zeichen des Lifestyles, den ich so nicht nachvollziehen kann. Einen großen Hype auf Social Media hatte ja der Unicorn Drink von Starbucks ausgelöst und war dann sogar ausverkauft. Natürlich im durchsichtigen Plastikbecher, damit auch jeder sieht was du da trinkst und wie up to date du bist. Was viele nicht wissen, einige Coffeeshops (unter anderem auch Starbucks) oder Tankstellen bieten einen Discount, wenn du deinen eigenen Caffee Becher mitbringst.
Leider ist es auch im Haushalt üblich, Wegwerfgeschirr zu verwenden. Vor allem sehr beliebt ist dies beim Grillen oder wenn man Besuch hat. Wenn man weiß, dass viele Amerikaner in 2 Jobs arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen und keinen oder weniger Urlaub haben als Deutsche, wird dies auch etwas verständlicher. Man will seinen freien Tag dann einfach nicht mit Teller abwaschen verbringen.
Umweltfreundlich Einkaufen in den USA
Fast in jedem Lebensmittelgeschäft gibt es auch umweltfreundliche Produkte. Viele Lebensmittelgeschäfte bieten dir sogar einen Rabatt an, wenn du deine eigenen wiederverwertbaren Taschen mitbringst. In der Woche zum Earth Day (22. April) kannst du hier sogar in vielen Läden kostenlose Taschen abstauben. Es lohnt sich übrigens auch, die Woche um den Earth Day, an umweltfreundlichen Produkten aufzustocken. Es gibt in dieser Zeit gute Deals und Coupons zu dem Thema.
Zum Thema Wegwerfbeutel hat sich einiges getan und einige Staaten versuchen hier mit Gebühren für Einmaltaschen die Müllflut zu verringern. So wurde dies beispielsweise in Connecticut kürzlich eingeführt.
Einige Herstellerfirmen, haben sich den Umweltschutz groß auf ihre Fahnen geschrieben und werben zum Beispiel mit wiederverwertbaren Behältern oder Behälter aus recyceltem Material wie zum Beispiel Mrs. Meyers. Auch Tide hat mit Purclean ein umweltfreundliches Waschmittel herausgebracht. Microsoft bietet Ersparnisse, wenn du deinen alten Laptop beim Kauf eines neuen mitbringst, Staples gibt dir Rewards für das Recyceln von Druckerpatronen.
Energiesparlampen und energieeffiziente Geräte in den USA
Hierzu liegt das Problem im System. Es ist zwar superpraktisch, dass in den USA in Mietwohnungen schon Kühlschränke, Ofen, Waschmaschine, Trockner und oft auch die Mikrowelle schon vorhanden sind. Dies hat aber auch leider den Nachteil, dass es dem Vermieter natürlich ziemlich egal ist, ob diese Geräte stromsparend sind. Umgekehrt auch, ist der Strom in der Miete enthalten wird hier auch von den Mietern nicht auf Stromersparnis geachtet.
Auch etwas befremdlich empfinde ich viele Heizungen in Mietwohnungen/-häusern. Oft gibt es keine Möglichkeit verschiedene Räume auf unterschiedliche Temperaturen einzustellen. In einer der Wohnungen, in denen wir gelebt hatten, war zum Beispiel so und obendrein war unser Schlafzimmer über den unisolierten Heizungsrohren, deshalb waren wir manchmal gezwungen, im Winter die Klimaanlage anzuschalten.
Aber Glühbirnen etc. bekommt man nun schon stromsparend und auch solarbetriebene Gartenbeleuchtung und sogar Rucksäcke mit Solar zum Aufladen der Handys.
Mein Fazit
Mein Fazit zum Umweltschutz in den USA: Wenn man will, kann man auch in den USA umweltfreundlich leben. Es gibt immer mehr Menschen, die hier die Ärmel hochkrempeln und zum Beispiel Parks oder Gärten, in verlassenen Grundstücken anlegen. Die USA hat riesige atemberaubende Nationalparks, die gut geschützt und gepflegt sind.